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Wie sieht sie aus, die „Post-Corona-Bäderwelt 2023“?

Um diese wichtige Frage klären zu können, haben wir parallel zu unserem Projekt „Bäderwelt 2030“ mit unserem Partner, der Kölner Z_punkt GmbH The Foresight Company, drei mögliche Szenarien für einen mittelfristigen Zeithorizont bis 2023 erarbeitet. Die „Post-Corona-Bäderwelt 2023“ wird auch ein zentrales Thema unseres Kongresses für das Badewesen am 1. und 2. Dezember in Hamburg sein. Weitere Infos zum Kongress geben wir bald bekannt.

Die drei Post-Corona-Szenarien 2023 im Überblick

„Szenario 1: Neue Bäder-Normalitäten“ geht von einem kontrollierten Wellenverlauf der Corona-Pandemie aus, bei dem viele kommunale Bäder gerade so mit einem „blauen Auge“ davongekommen sind. Schließungszeiten wurden für Sanierungen und die Erstellung von Betriebskonzepten unter den neuen Voraussetzungen genutzt. Online-Buchungen sind zur Regel geworden und die Badegäste haben sich an eine kürzere Nutzungsdauer gewöhnt. Dementsprechend hat sich auch der Bädertourismus rückläufig entwickelt und Freizeitbäder sind die großen Verlierer des Corona-Zeitalters.

In „Szenario 2: Nachhaltige Transformation“ hat eine unruhige Zeit bis 2022 tiefe Spuren in der Bevölkerung hinterlassen, in Bezug auf die Freizeit herrscht ein „back-to-the-roots“-Denken. Da gleichzeitig vielerorts Freibäder aus Kostengründen dauerhaft geschlossen bleiben, etablieren sich nach und nach Nachbarschafts-Pop-up-Pools oder „Open Fountains“. Die Bäder, die es noch gibt, setzen vermehrt auf hochwertige Gesundheitsangebote und werden als integrierte Bausteine einer resilienten und nachhaltigen öffentlichen Gesundheits-, Klima-, Energie- und Wasserinfrastruktur betrachtet.  

„Szenario 3: Wellen des Niedergangs“ beschreibt die schwere Zeit nach vielen Lockdowns und einer tiefen Rezession. Die Menschen ziehen sich verstärkt ins Private zurück. Bäder werden von den Kommunen als verzichtbarer Luxus angesehen, was zu massenhaften Schließungen führt. Wer sich weder einen eigenen Pool noch die Mitgliedschaft in einem exklusiven Fitness-Club mit Schwimmangebot leisten kann, dem bleibt höchstens die Abkühlung in Seen und öffentlichen Gewässern. Illegales „Guerilla-Pooling“ in öffentlichen Brunnen oder fremden Privatpools ist zum Trendsport unter Jugendlichen geworden. 

Mehr zu den drei Szenarien für die Bäderwelt 2023 und zu unserem Projekt insgesamt lesen Sie in der aktuellen Ausgabe von AB Archiv des Badewesens (AB 09/2020, Seite 626 ff.).  

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Autor
Ann-Christin von Kieter
Datum
24.08.2020
Rubrik
News