Presseartikel

Schwimmbäder in der Energiekrise: Lockdown vermeiden

Der Überfall Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen bereits vollzogenen bzw. geplanten politischen Maßnahmen werden auch auf die deutschen Schwimmbäder erhebliche Auswirkung haben. Es muss davon ausgegangen werden, dass entweder Energie fast überhaupt nicht zur Verfügung steht oder im Verlauf dieses Jahres massiv eingespart werden muss, damit im kommenden Winter die Energievorräte so ausreichend sind, dass zumindest für die kritische Infrastruktur und wichtige Wirtschaftsunternehmen genug Energie zur Verfügung steht.

6 000 deutsche Schwimmbäder werden aktiv

Die Deutsche Gesellschaft für das Badewesen (DGfdB) erarbeitet zurzeit eine Information für 6 000 deutsche Hallen- und Freibäder, die die Betreiber:innen dabei unterstützen soll, sich auf die Bedingungen einer kommenden Energiekrise vorzubereiten. Darin werden Maßnahmen für zwei Szenarien beschrieben:

  • Szenario 1: Die Energielieferungen an Schwimmbäder werden deutlich reduziert, ein Betrieb ist nur unter ganz spezifischen, sehr energieeinparenden Bedingungen möglich.
  • Szenario 2: Schwimmbäder werden nicht als kritische Infrastruktur betrachtet und müssen mit ihren spezifisch hohen Energieverbräuchen im Bereich Wärme und Strom kurzfristig „vom Netz gehen“.
     

25 % Energieeinsparung sind sofort möglich

Ein wesentlicher Punkt beim Thema Energiesparmaßnahmen die Beckenwassertemperaturen, ausgehend von der empfohlenen Temperatur von 26 bis 28 °C, die grundsätzlich um 2° K abgesenkt werden sollten. Da die Verdunstung von der Wasseroberfläche der größte Wärmefresser in einem Hallenbad ist, können so in etwa 25 % des Gesamtenergieverbrauchs eines Hallenbades eingespart werden.

Autor
Ann-Christin von Kieter
Datum
08.04.2022
Rubrik
Presse